Erwin Piscator
deutscher TheaterleiterGeburtstag: | 17. Dezember 1893 Ulm/Krs. Wetzlar (heute zu Greifenstein/Lahn-Dill-Krs.) |
Todestag: | 30. März 1966 Starnberg/Bayern |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Geburtstag: | 17. Dezember 1893 Ulm/Krs. Wetzlar (heute zu Greifenstein/Lahn-Dill-Krs.) |
Todestag: | 30. März 1966 Starnberg/Bayern |
Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 24/1966 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 45/2024
Erwin Piscator wurde am 17. Dez. 1893 in Ulm, Krs. Wetzlar, als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er entstammt einem alten, evangelischen Pastorengeschlecht. Ein Vorfahr hat um 1600 den Familiennamen Fischer latinisiert und eine neue Bibelübersetzung herausgegeben.
E.P. studierte zunächst Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Marburg und München, wandte sich aber bald der Bühne zu. 1914 war er Volontär am Münchner Hoftheater. 1915 rückte er ins Feld, fand aber 1916 an einem Fronttheater wieder Anschluß an seinen Beruf. Das Kriegserlebnis verstärkte seine pazifistischen und sozialistischen Neigungen, nach dem Ausbruch der Revolution bekannte er sich offen zum Kommunismus. 1919 gründete er eine kleine Bühne in Königsberg, die den Namen "Tribunal" trug. P. ist zu jeder Zeit ein Prophet des sozial und politisch engagierten Theaters gewesen.
Anfangs der 20er Jahre gründete P. in Berlin das Proletarische Theater. Die breite Öffentlichkeit nahm erst Interesse an P., als er im Sept. 1926 an der Staatsbühne unter Jessners Leitung Schillers "Räuber" inszenierte ...