"Ein Mittelstreckenläufer, der so gar nicht in das Klischee des angepassten Sportlers passt - eigenwillig, selbstkritisch, fordernd", charakterisierte Sport-Bild 1996 Dieter Baumann, lange bevor das glanzvolle Bild des wegen seiner Lauferfolge zum "weißen Kenianer" ernannten Deutschen durch den "Fall Baumann" überschattet wurde. Ausgerechnet der "Superstar und nie ermüdende Kämpfer für Ehrlichkeit im Sport" (Berliner Morgenpost, 20.11.1999) stand vom November 1999 an im Mittelpunkt eines mysteriösen Dopingfalls, in dem der Olympiasieger, Europameister, Hallen-Europameister, Europacupsieger und Weltcupsieger immer wieder seine Unschuld beteuerte und (vergeblich) 100.000 DM für die Ergreifung eines Täters aussetzte, der angeblich seine Zahnpasta "vergiftet" hatte.
Der Streit um seine Wiederzulassung zum Spitzensport und die Wiederherstellung seines guten Rufs füllte Gerichtsakten und Gazetten. Doch der früher als "Lichtgestalt" (dpa) der deutschen Leichtathletik gefeierte Schwabe erreichte die Aufklärung seines Falles nicht. Immerhin gab ihm der Weltverband IAAF im ...