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Nation: | Schweiz |
von Jürgen Egyptien
Stand: 01.06.2006
Wer den poetischen Raum von Arlatis Prosa betritt, der findet sich unversehens in einem irritierenden Reich, in dem die profanen Gesetze der Alltagswirklichkeit, der Logik und der Wahrscheinlichkeit suspendiert sind. Die Grenzen von Jenseits und Diesseits, Traum und Realität sind aufgelöst. Eine zwielichtige Atmosphäre verwandelt Vertrautes in Fremdes, lässt im Gewöhnlichsten die Silhouette seines unheimlichen Kerns durchscheinen. Arlatis Texte entspringen der Beunruhigung über die Undurchsichtigkeit noch der scheinbar trivialsten Vorgänge. Ihre ver-rückte Optik entwirft den Alltag als surreale Landschaft. So verschwinden etwa vor den Augen des Erzählers in dem Prosastück „Die Tür“ aus Arlatis erstem Buch „Und spür' ich im Aufstehn im Gras eine Wendung“ (1977) zwei Männer durch eine auf einer Wiese liegende Tür. Was hierin zum Ausdruck kommt, ist die Doppelbödigkeit, die Abgründigkeit der menschlichen Existenz, für deren schockhafte Erfahrung Arlati immer neue Bilder findet. Eine immer wiederkehrende Konstellation ist die tatsächliche oder eingebildete Gegenwart einer als Bedrohung empfundenen Person. In dem bereits erwähnten Band finden sich zwei Texte dieses Typs: