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Nation: | Deutschland |
von Martin Maurach
Der Umgang mit Benses literarischem Werk, soweit er denn stattfindet, legt vor allem von den Schwierigkeiten der Literaturwissenschaft mit einer theoretisch fundierten Ästhetik Zeugnis ab. Noch immer besteht eine Barriere zwischen den „zwei Kulturen“; und wo es sie nicht gibt, gelten die Texte als bloße ‚Belege‘ der informationsästhetischen ‚Theorie‘ oder werden aufgrund eines naiven Begriffs von Subjektivität gegen diese ausgespielt – als wären ‚Theorie‘ und ‚Poesie‘ nicht als nebeneinander entstehende subjektbezogene Artikulationen verstehbar, die einander weder ersetzen können noch abbilden. Ebenso beliebt wie problematisch ist auch die Deutung des scheinbar exemplarischen ‚Rückfalls‘ Benses aus der experimentellen Poesie in mitunter gereimte Gedichtformen während der achtziger Jahre, der mindestens ebenso ein Ergebnis der Editions- wie der Schreibchronologie ist.
Freilich, weder den Beschwörern der gleitenden Signifikanten noch den Neohistoristen wird der Semiotiker, Philosoph, Kunsttheoretiker und Poet Bense so recht gefallen können. Dazu paßt sein Weiterdenken Charles S.Peirces zu wenig zu den Beliebigkeiten einer als strikt zweidimensional mißverstandenen Zeichenwelt, dazu blieb er selbst zu sehr überzeugt von der Möglichkeit eines vernunftgeregelten Fortschritts für den Menschen. Allerdings verlaufen die Entwicklungslinien seiner Auffassungen komplizierter, als ...