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Nation: | Schweiz |
von Ulrich Horn und Andreas Paschedag
Stand: 01.01.2006
Hansjörg Schertenleibs Stärke war zunächst die Prosa. Dagegen wirkten seine frühen Gedichte und Hörspiele wie Vorarbeiten und Fingerübungen zu seinen Erzählungen und dem Roman „Die Ferienlandschaft“ (1983). Die Gedichte des Bandes „Auf der Haupttribüne Fahnen im Wind und Schlachtrufe“ (1981) geben Beobachtungen und Stimmungen wieder, die sich auch in seinen späteren Prosaarbeiten finden, wie zum Beispiel Reiseimpressionen aus Norwegen, die ganz ähnlich auch in der Erzählung „Grip“ (1982) stehen. Sogar einzelne Formulierungen sind wörtlich in die Erzählungen übernommen. Dies ist möglich, da sich Schertenleib in den Gedichten der gleichen sachlich konstatierenden Sprache bedient wie in seinen Prosawerken. Daher machen die frühen Gedichte den Eindruck, als seien sie lediglich Bausteine zu größeren Prosastücken; für sich allein genommen bleiben ihre Aussagen oft banal und oberflächlich.
Den Hörspielen merkt man an, daß sie ihre Entstehung einer bestimmten Idee verdanken, die vermittelt werden soll. Die Sprache wird in den Dienst dieser Intention gestellt und erhält somit einen leicht didaktischen Charakter.
Das Hörspiel „In meinem Kopf schreit einer“ (1984) prangert die allgemeine „Video-Verblödung“ an, der Gedichte von Hölderlin als „Bollwerk“ entgegengesetzt werden. In „Im ...