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Nation: | Deutschland |
von Laura Schütz
Stand: 15.06.2020
Gerhard Henschel ist ein vielseitiger und viel schreibender Autor – weit über 40 Buchpublikationen bringt er es allein zwischen 1992 und 2020. Hinzu kommen unzählige Zeitungsbeiträge für die verschiedensten Organe von „Titanic“ bis zu „Psychologie heute“. Sein Werk ist überaus vielschichtig: Es umfasst den beliebten autobiografischen Romanzyklus um die Figur Martin Schlosser, Kriminalsatiren, Zeitreisen, Novellen, sprach- und kulturkritische Arbeiten, Fußballbücher und sogar Wandertagebücher.
Von Anfang an war ihm Sprach- und Kulturkritik am „Lärm der vielen Wörter“ („Blöken“, S.16) ein wichtiges Anliegen, wofür er in etlichen Publikationen die Methode der kommentierten Zitatcollage perfektionierte. Obwohl Henschel behauptet, „kein Philologe“ (ebd., S.8) zu sein – was im Übrigen gar nicht stimmt, hat er doch etliche Semester Germanistik studiert –, schreibt er Texte über Texte. Sprachkritik als Kulturkritik ist ein beliebtes Verfahren, das er seit seinen frühen Beiträgen für Satirezeitschriften wie „Kowalski“ und seinem ersten Buch „Menschlich viel Fieses. Stasis, Donalds, Dichter und Pastoren“ (1992) anwendet. Oftmals werden Zitate verschiedener Quellentexte kombiniert und kommentiert. Bereits der Titel des ersten längeren veröffentlichten Essays geht auf eine Äußerung von Bärbel Bohley über ihre Stasi-Akten zurück, wonach darin „menschlich unwahrscheinlich viel Fieses“ ...