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Nation: | Deutschland |
von Uwe Naumann und Jürgen Heizmann
Stand: 01.03.2008
Gerd Fuchs behandelt in seinen Werken politisch zentrale Themen. Übergreifend geht es meist um individuelle, aber gesellschaftlich verursachte Identitätsverunsicherungen und -suchen in bedeutenden Phasen der jüngeren und jüngsten Zeitgeschichte. In „Landru und andere“ (1966) erzählt Fuchs zum Beispiel in symbolträchtigen Momentaufnahmen vor allem von Konfrontationen mit Weltkrieg und Faschismus und deren Nachwirkungen bis in die Gegenwart hinein. In „Beringer und die lange Wut“ (1973) geht es um die Entwicklungsgeschichte und Politisierung eines kleinbürgerlichen Intellektuellen Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre, als die studentenbewegten Köpfe neue Orientierungen suchten. „Ein Mann fürs Leben“ (1978) handelt von einem Dreher, der durch unerwartete Arbeitslosigkeit verunsichert wird und sich zur gleichen Zeit mit den Emanzipationsprozessen seiner Frau auseinandersetzen muss. In „Stunde Null“ (1981) untersucht Fuchs erzählend die Situation der Menschen eines Dorfes in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Nachkriegsjahren.
So sehr die Stoffe nach gesellschaftlicher Relevanz ausgewählt erscheinen und auf bewusste politische Wirkungsabsichten schließen lassen, so wenig finden sich in Fuchsʼ Literatur vordergründig konstruierte Lebensmodelle von Menschen. Die Qualität seiner Prosa konstituiert sich gerade ...