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Nation: | Österreich |
von Oliver Ruf
Stand: 01.10.2009
In einem Gespräch mit Konstanze Fliedl und Christa Gürtler hat Elfriede Gerstl die (selbst)ironische Lebens- und Schreibhaltung gegenüber der eigenen Person und dem eigenen Werk zum Ausdruck gebracht: „Das Sammeln, das Reden-Dürfen, das Anhäufen von lang entbehrten Gegenständen – ich hab das schon wörtlich genommen, das Sammeln ist keine Metapher.“ In dem Gedicht „in der sprache wohnen“ hat sie dies so formuliert:
Elfriede Gerstl, die „poetassa, la Gerstl“, war poetisch wie praktisch unentwegt am Sammeln; sie hortete Moden und Masken, Materialien und Marotten, Modernes und Morbides und vor allem: Wörter. Auf die formalen Entwicklungen der zeitgenössischen Literatur zwischen Realismus und Konkretion antwortete sie mit dem Anhäufen sprachlicher Mittel. Im Ergebnis „sitzt“ sie – wie Elfriede Jelinek es anlässlich der Verleihung des Erich-Fried-Preises gesagt hat – „auf ihrem Haufen von wunderbar spitzigen Sätzen“, „einer Sammlung an Wissenswürdigkeiten, die sie gebündelt hat, bereit, sie jederzeit wo andershin zu transportieren“. Dabei wurden von ...