Geburtstag: | |
Nation: | Deutschland |
von Svenja Frank
Stand: 15.08.2014
Literarische Autorinszenierungen sind keine Ausnahmeerscheinungen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dies zeigen allein die zahlreichen Forschungsprojekte, die sich mit ihnen beschäftigen. Romane wie Thomas Glavinicʼ „Das bin doch ich“ (2007) oder Felicitas Hoppes „Hoppe“ (2012) vermischen Faktuales und Fiktionales frei in Autofiktionen. Dass Claus Heck mit seiner poetischen Selbsterfindung jedoch einen mittleren Skandal in der literarischen Öffentlichkeit des Internets auslöste, liegt an der Ausdehnung seiner Fiktion über die Grenzen des literarischen Textes hinaus. Sein Pseudonym „Aléa Torik“, unter dem er als Blogger und Romancier in Erscheinung tritt, ist an eine fiktive Biografie geknüpft, die sich zum Beispiel im Klappentext seines ersten Romans „Das Geräusch des Werdens“ (2012) nachlesen lässt: „1983 in Siebenbürgen, Rumänien, geboren. Studium der Literaturwissenschaften. Arbeitet zurzeit in Berlin an ihrer Promotion zum Thema Fiktionalität.“ Diese Angaben finden sich auch auf den Informationsseiten des Verlags, bei dem die Texte des Autors erscheinen, und gar das von Schriftstellern selbst verwaltete Online-Autorenlexikon „www.literaturport.de“ enthält einen Eintrag zu Aléa Torik, nicht aber zu Claus Heck. Bis zur Aufdeckung des Pseudonyms wurde die Autorin, obwohl Heck sie wiederholt auf ihre ...