Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Deutschland |
von Manfred Dierks (E/B) und Diethelm Freytag (B)
Mit den üblichen literarischen Kategorien ist der Schriftsteller Bernt Engelmann nicht zu beschreiben.
Ihn als Sachbuchverfasser zu verstehen – Monographien wie die zu „Preußen“ (1979) könnten das nahelegen –, hieße, seine Parteilichkeit verkennen, die einem reinen Faktographen schlecht anstünde. Der Autor Engelmann schlug sich nämlich in der Auswahl und auch in der Bewertung unbezweifelbarer historischer Fakten immer auf eine bestimmte Seite: auf die der „Acker-, Haus- und Fabriksklaven der preußischen Provinzen“ gegen Friedrich den Großen, oder auf die Seite einer unabdingbaren Minimalethik gegenüber der Geschäfts- und Familienpolitik des Hauses Krupp.
Erzähler, Romancier, dem solche Parteilichkeit im Raum der Fiktion zuzugestehen sein würde, war Engelmann wiederum auch nicht, selbst in seinen Tatsachenromanen wie „Hotel Bilderberg“ (1977) nicht, in denen die Handlung und ein Großteil der Personen erfunden sind. Dafür behalten die dort integrierten Tatsachen zu starkes Eigengewicht, da sie Engelmann nicht zugunsten einer Fiktion umformte, sondern gerade die Erfindung benutzte, um die Fakten in aller Deutlichkeit an den Leser zu bringen: In „Hotel Bilderberg“ werden die Lockheed-Korruptionsaffäre und alle beweisbaren Anteile des holländischen Prinzgemahls an ihr ...