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Nation: | Deutschland |
von Melanie Heusel
Stand: 01.02.2015
Das erste Mal machten Dehe/Engstler 2011 mit ihrer Essaysammlung „Kafkas komische Seiten“ von sich reden. In einem Vorwort und 36 Kapiteln nehmen Dehe/Engstler Franz Kafkas eigentümliche Komik in den Blick. Jedes dieser Kapitel beginnt mit einem Kafka-Zitat, das geeignet ist, dessen Witz zu veranschaulichen. Es wird im Folgenden erläutert, ergänzt oder mit weiteren Kafka-Texten zusammengedacht. Die einzelnen Essays sind mit zahlreichen Querverweisen versehen, was – wie auch die Autoren in ihrem Vorwort („Lachen befreit, Kafka nicht“) – eine sprunghafte Lektüre nahelegt: „Die Kapitel sind in sich abgeschlossen; blättern ist erlaubt und schadet dem Verständnis nicht. Wer die Kapitel in der Reihenfolge liest, in der wir sie angeordnet haben, findet thematische Abwechslung, wer den Verweisen auf thematisch und biographisch verwandte Kapitel folgt, zieht eigene Linien.“
Die Frage nach Kafkas spezifischer Komik war schon bei Erscheinen dieses Lesebuchs keineswegs neu. Wodurch es sich bei aller Informationsdichte jedoch erheblich von der kaum überschaubaren wissenschaftlichen Literatur zum Prager Dichter unterscheidet, ist seine leichtfüßige, präzise und einfühlsame Sprache. Mit ihr tasten sich die Autoren behutsam vor, etwa im Kapitel „Bei Anatol“ von einer kurzen Notiz Kafkas ...