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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Astrid Swift
Robert Lowell ist vielleicht “die bedeutendste poetische Stimme im Amerika der Nachkriegszeit” (A.Lombardo). In seiner schonungslosen Beschäftigung mit sich selbst, seiner Familie und seinen Vorfahren setzt er sich zugleich mit Amerika auseinander und leuchtet dabei Kernprobleme von allgemeinmenschlicher Bedeutung so scharfsichtig, sensibel und technisch virtuos aus wie kaum ein anderer amerikanischer Literat seiner Generation.
Vor der Darstellung seines lyrischen Werks, auf das sein Ruhm sich auch in Zukunft gründen dürfte, sei wenigstens kurz verwiesen auf seine Imitationen und Dramen. Die 66 in “Imitations” (1961) vereinten, gewollt zeitgemäßen Adaptionen bekannter Gedichte von Homer bis Pasternak beweisen Lowells virtuose Beherrschung der abendländischen poetischen Traditionen sowie sein kontinuierliches Bemühen um eine für Gegenwart und Zukunft fruchtbare Vergangenheitsbewältigung. Als komplexe strukturelle Einheit, die vorrangig auf der Wiederholung von typisch Lowellschen Motiven und Schlüsselwörtern beruht, ist das Werk darüber hinaus paradigmatisch für die Gestaltungsprinzipien dieses Autors. Die symbolische Reise durch das kulturelle Erbe jener “einen Stimme”, die man laut Vorwort hören soll und die natürlich Lowells' ist, führt im beherrschenden, Beaudelaire und Rimbaud gewidmeten Mittelteil immer weiter hinab in die Hölle ...