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Nation: | Dänemark |
von Maria Krysztofiak
Die schriftstellerischen Anfänge des dänischen Prosaisten und Dramatikers Peter Seeberg fallen in die fünfziger Jahre, eine Zeit, in der die skandinavischen Literaturen stark vom Existentialismus beeinflußt waren. Seeberg gehört, ähnlich wie der schwedische Regisseur Ingmar Bergmann, einer Generation an, deren Jugend deutlich von Nationalsozialismus und Krieg geprägt worden ist. Die Erlebnisse aus jener Zeit haben seine Denkweise und seine Wirklichkeitswahrnehmung weitgehend bestimmt. Schon früh versuchte er aus dem beschämenden Schweigen seiner Generation auszubrechen und durch literarische Aktivitäten eine neue, unmittelbare Beziehung zur Realität herzustellen. Er wollte, wie viele seiner dänischen Zeitgenossen, u.a. Villy Sørensen und Tage Skou-Hansen, die für ihn wichtigen existentiellen Fragen aus der Perspektive seiner persönlichen Erfahrung neu definieren. Zugleich ließ er sich, nach eigenen Aussagen, von Nietzsches und Whitmans Auffassungen über Schicksal und Natur sowie von der Deutung der Existenz als einer Grenzsituation im Sinne von Sartre und Camus inspirieren. In seinem Frühwerk strebte er jedoch eine Denkweise an, die, ähnlich wie bei seinem Lieblingsphilosophen Ludwig Wittgenstein, jegliche Ideologie beiseite läßt und in sehr präzisen Formulierungen eine Diagnose der Gegenwart stellt. Seine Existenzdarstellungen verfaßte ...