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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Bernd Klähn
Wenige Wochen nach Beendigung der Arbeiten am Manuskript seines letzten Romans “Calhoun” stirbt Nelson Algren und hinterläßt ein Gesamtwerk, das fünf Romane, zwei umfangreiche Reisebeschreibungen, einen journalistisch-poetischen Versuch über Chicago und etliche Kurzgeschichten und Essays umfaßt, die er zum Teil in zwei Einzelbänden zusammengestellt und veröffentlicht hat. Der Schwerpunkt seiner literarischen Produktivität liegt zweifellos in den vierziger und fünfziger Jahren, in dieser Zeit entstehen drei seiner Romane und einige seiner wichtigsten Kurzgeschichten, allesamt gekennzeichnet durch die Verwurzelung des Autors in den wirtschaftlichen und sozialen Krisen der dreißiger Jahre. So werden die autobiographischen Momente in seinen Romanen, das durch Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not erzwungene Vagabundieren durch verschiedene Staaten und Städte der USA, zu Fixpunkten, an denen die Themen seiner Romane anknüpfen: Leben und Überleben in den sozialen Randzonen einer krisengeschüttelten Industriegesellschaft, Alltage und auch Festtage im zwielichtigen und oft kriminellen Milieu von Spielern, Dieben, Prostituierten, Drogensüchtigen und Mördern. Aus seiner emotionalen Hingezogenheit zu den “Down-and-Outers”, den in der gesellschaftlichen Normalität Gescheiterten, macht Algren keinen Hehl; im Zusammenspiel mit seinen von akribischer Detailkenntnis zeugenden Milieubeschreibungen, die weite Bereiche ...