Von Almut Seiler-Dietrich
Zum frankophonen Zentralafrika gehören die Staaten, die aus der französischen Kolonie A.E.F. („Afrique Equatoriale Française“ – Französisch-Äquatorialafrika) entstanden sind: Tschad, Gabun, die Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) und die Zentralafrikanische Republik sowie die ehemaligen belgischen Kolonien Kongo und Ruanda-Urundi, die heute die drei Staaten Demokratische Republik Kongo (Kongo-Kinshasa, von 1971–1997 Zaïre), Ruanda und Burundi bilden. In diesen Ländern ist Französisch Amts- und Bildungssprache, die Landessprachen sind gleichberechtigte Verkehrssprachen; Ruanda hat 1994 Englisch zur weiteren Amtssprache erklärt, Arabisch ist im Tschad zweite offizielle Staatssprache. Dazu kommt Kamerun, das infolge seiner besonderen Geschichte seit seiner Unabhängigkeit neben der französischen auch die englische Sprache als Amtssprache anerkennt.
Von den rund 140 Millionen Einwohnern dieses Raumes leben über die Hälfte in der Demokratischen Republik Kongo, die übrigen verteilen sich ungleichmäßig in einem Gebiet von rund fünf Millionen km2. Geografisch reicht das frankophone Zentralafrika vom Tschadsee bis zu den tropischen Regenwäldern des Kongobeckens, vom Atlantik bis zum ostafrikanischen Zwischenseengebiet. Es vereint die Dürregebiete der Sahelzone, fruchtbare Hügelländer im Osten und die an Bodenschätzen reichen südöstlichen Provinzen der DR Kongo.
Die französische Sprache wurde mit der Kolonialisierung ...