Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Großbritannien |
von Heribert Hoven
Die achtzehn Gedichte (“18 Poems”), mit denen der zwanzigjährige Dylan Thomas 1934 an die Öffentlichkeit trat, und die fünfundzwanzig weiteren, die er 1936 folgen ließ (“Twenty-Five Poems”), begründeten seinen Ruf als Lyriker. Später distanzierte er sich bisweilen von seinem Frühwerk und rezitierte es dennoch immer wieder bei den Lesungen, die ihn weltberühmt machten. In einem “Poetischen Manifest” aus dem Jahre 1951 (enthalten in: “Early Prose Writings”, 1971) beschrieb er seine Anfänge als “Verliebtheit in Worte” und erklärte: “Ich kümmerte mich nicht sehr darum, was die Worte bedeuteten (…) ich achtete vielmehr auf den Klang, den sie in meinen Ohren erzeugten, auf die Farben, die sie auf meiner Netzhaut abbildeten.” Die lebenslange Klang-Ekstase führte er auf den Einfluß von Kinderliedern zurück. Treffend kritisierte er die überschäumende emotionale Rhetorik seiner frühen Gedichte als “unreife Gewaltphantasie, als beständiges Durcheinander einer überladenen Bildlichkeit, die oft keine Zusammenhänge mehr erkennen” lasse. Gleichwohl beharrte er darauf, daß jeder seiner Verse eine sinnvolle Aussage enthalte, und die Leser seiner “Collected Poems” (Gesammelte Gedichte, 1952) überraschte der “Rimbaud von Cwmdonkin Drive”, wie er sich nicht ohne Ironie ...