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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Felicitas Menhard
Stand: 01.03.2010
„Ich schreibe, um mich selbst zu provozieren“ – dieser Satz der sino-amerikanischen Bestsellerautorin Amy Tan (im Interview mit dem Random House Verlag) weist unmissverständlich auf ihre Auffassung von Literatur als Medium der persönlichen Selbstanalyse hin. Dennoch überschreitet Tans Werk zweifellos die Grenzen rein autobiografischer Aufarbeitung; obgleich insbesondere ihr frühes Œuvre erkennbar und willentlich von ihrer eigenen Stellung als „Autorin, die in einer Art Zwischenwelt lebt“ (E.D. Huntley) geprägt ist, werden in ihren Romanen auch weitaus universeller angelegte Fragen nach dem Zusammenhang von Erinnerung und Erfahrung, von Schuld und Vergebung, von Realität und Illusion aufgeworfen. Die von Huntley angesprochene „Zwischenwelt“ setzt sich aus der Schnittmenge chinesischer und westlicher (vorwiegend amerikanischer) Einflüsse, Traditionen und Erlebnisse zusammen, die das Leben dieser Schriftstellerin von Geburt an geprägt haben. Als Tochter chinesischer Einwanderer in Kalifornien aufgewachsen, ist das komplexe und konfliktreiche Verhältnis Tans zu ihrer asiatischen Abstammung und den damit verbundenen Traditionen die zentrale Basis, auf der ausnahmslos alle ihre Romane aufbauen. Dabei sind die Parallelen zwischen der Autorin und ihren vorwiegend weiblichen Figuren unverkennbar; wie Tan selbst oszillieren auch ihre Protagonistinnen zwischen ...