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Nation: | Ungarn |
von Dirk Wieschollek
Stand: 15.03.2007
György (Sándor) Ligeti, geboren am 28. Mai 1923 in Diciosânmartin [ungar.: Dicsőszentmárton, heute: Târnăveni], wuchs als Sohn jüdischer Ungarn im rumänischen Siebenbürgen auf. Die Mutter war Augenärztin, der Vater arbeitete als Bankangestellter, sympathisierte jedoch mit den Ideen des Marxismus und hegte naturwissenschaftliche Neigungen. Mit akribischer Genauigkeit arbeitete schon der Fünfjährige an der Ausformulierung eines Phantasiereiches namens „Kylwiria“, entwarf Landkarten, Stadtpläne, die Grammatik einer imaginären Sprache. 1929 übersiedelte die Familie nach Cluj [ungar.: Kolozsvár, dt.: Klausenburg], das 1940 an Ungarn fiel, was Ligeti erste Konzert- und Opernbesuche ermöglichte. Ab 1936 erhielt Ligeti privaten Klavierunterricht; um an Konzerten des städtischen Laienorchesters teilnehmen zu können, erlernte er das Paukenspiel und nahm 1940 an einer Aufführung von Beethovens Violinkonzert teil. Ligetis parallel zur Musik verlaufende Begeisterung für die Naturwissenschaften führte nach dem Abitur (1941) zunächst zu dem Wunsch Physik zu studieren, was jedoch an Zulassungsbeschränkungen für jüdische Studenten scheiterte. Stattdessen begann er am heimischen Konservatorium ein Musikstudium (Orgel, Violoncello, Komposition bei Ferenc Farkas) und trieb private Kompositionstudien bei Pál Kadosa in Budapest. 1944 wurde Ligeti von der ...