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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Verena Peter
Sherman Alexie gehört zu den “wichtigsten lyrischen Stimmen der Zeit”, so das Urteil der New York Times. Seine Bedeutung liegt darin, dass er in seinen Gedichten und Geschichten dem Zustand Ausdruck verleiht, der für viele Menschen in den USA bestimmend ist: zwischen verschiedenen Kulturen zu leben und zu erleben, wie bereichernd, aber auch wie schmerzhaft dies ist. Alexies Werk erzählt vor diesem Hintergrund von den illusionären Abgrenzungen zwischen Tradition und Popkultur, zwischen authentischer und vorgetäuschter Zugehörigkeit zu einer Kultur, zwischen kollektiver und individueller Erinnerung.
Um die Durchlässigkeit dieser Konzepte aufzuzeigen, arbeitet Alexie vor allem mit Ironie. Das ist einer der Gründe, warum deutsche Übersetzungen oft etwas gekünstelt daherkommen und die Verbreitung seiner Werke in Deutschland sich schwierig gestaltet – die sprachliche Leichtigkeit, mit der Alexie kritisiert, lobt, den Finger in Wunden legt, Verdrängtes hervorholt und Wahrnehmungen auf den Punkt bringt, lässt sich kaum wirkungsvoll in die deutsche Sprache übertragen. Überdies sind seine Texte mit vielen Anspielungen gespickt, die einer nicht-indianischen Leserschaft das Verständnis erschweren. Dies ist für Alexie jedoch Programm.
Die Ironie dient dem Autor als wichtigstes Mittel im Kampf ...