Geburtstag: | |
Nation: | Libanon |
von Pascale Solon
Stand: 01.06.2003
Amin Maalouf zählt zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu den erfolgreichsten frankophonen Gegenwartsautoren. Seine Romane und Essays, die eine Gesamtauflage in Millionenhöhe erreichten, riefen in den französischen Medien ein breites, überwiegend enthusiastisches Echo hervor und wurden vielfach mit Literatur- und Leserpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem prestigereichen Prix Goncourt. Die Übersetzungen seiner Werke in rund 25 Sprachen ermöglichen eine Rezeption des Schriftstellers weit über Frankreich und die frankophone Welt hinaus. In Italien wurde Maalouf 1998 mit dem Premio Nonino geehrt. Die Schweizer Charles-Veillon-Stiftung würdigte seinen Essay “Mörderische Identitäten” 1999 mit dem Europäischen Essay-Preis. Mit diesem auch geografisch weit gestreuten Interesse kontrastiert die verhaltene wissenschaftliche Rezeption, die auf die dominierende Wahrnehmung des Romanciers als “orientalischer Märchenerzähler” und Autor erbaulicher historischer Werke im Bestsellerformat zurückzuführen ist. Dabei zeichnet sich das schriftstellerische Schaffen Maaloufs durch Facettenreichtum aus: Sein Werk umfasst historische Romane, einen Zukunftsroman und ein Opernlibretto, daneben eine Reihe nicht-fiktionaler Veröffentlichungen, insbesondere Essays sowie Rezensionen, Vorworte, kulturjournalistische Aufsätze und Presseartikel.
Inhaltlich lotet Maalouf kontinuierlich die fruchtbaren Schnittstellen und konfliktreichen Reibungszonen zwischen Orient und Okzident, zwischen Christentum, Judentum und Islam aus und versucht, deren Verhältnis ...