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Nation: | Belgien |
von Erhard Schütz und Jochen Baier
Georges Simenon gilt als der erfolgreichste, d.h. meistgelesene und -verdienende Autor des 20. Jahrhunderts. Die Titulierung “Balzac unserer Tage” (F. Bondy) oder “Goethe der schweigenden Mehrheit” (J. Altwegg) u. a. bringen ebenso wie die meisten Darstellungen Irritationen zum Ausdruck – über das Zwanghafte, Unersättliche und Unmäßige in seinem Leben und Werk. Dazu gehört, daß die Zahl seiner Romane nur geschätzt werden kann (fast 300), ebenso ihre Gesamtauflage (über 500 Millionen Exemplare), die Übersetzungen in mehr als 40 Sprachen, die über 50 Kinofilme – Rundfunk- und Fernsehadaptionen sind nicht mehr zu zählen –, zahlreiche Dramatisierungen; etwa 20 Pseudonyme, unter denen er anfangs schrieb, pro Roman ca. eine Woche Arbeitszeit, und im Schnitt sechs Romane pro Jahr; schließlich die Rekordzahlen aus seinem Privatleben: von den unzähligen Reisen und ständigen Ortswechseln über die dreißig Häuser, die er besessen hatte, bis zu der von ihm kolportierten Zahl der 10000 Frauen, mit denen er Geschlechtsverkehr gehabt haben will.
In dieser Monstrosität geht die Bedeutung seines Werkes aber nicht auf – dafür spricht, daß viele bedeutende Autoren und renommierte Kritiker sich mit seinem Werk ...