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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Robert Habeck
Stand: 01.10.2001
Salters literarische Karriere war von mehreren Besonderheiten geprägt. Von Intellektuellen wie Susan Sontag und Schriftstellern wie Richard Ford oder John Irving geschätzt, blieb er doch nur ein Geheimtip, ein „writerʼs writer“. Ende der 1990er Jahre kaufte der Berlin Verlag die deutschen Rechte an Salters Werk. 1998 – über 20 Jahre nach seinem Erscheinen – lag Salters bedeutendster Roman „Lichtjahre“ (1975) auf Deutsch vor. Im großen englischsprachigen Raum brachte es der Roman in 20 Jahren auf eine Auflage von 11.000 Exemplaren. In Deutschland wurde in kurzer Zeit das Fünffache verkauft. Die Literaturkritik feierte einen 72 Jahre alten Autor mit mehr als dreißigjähriger Schreibpraxis als literarische Entdeckung. Und von Europa aus schwappte der Erfolg nach Amerika zurück. Der Grund mag darin gelegen haben, dass es Salter – so amerikanisch seine Helden, Probleme und Sehnsüchte auch sind – mehr um Ideen und Erinnerungen ging, um subtile Anspielungen und atmosphärische Dichte, als um rasante Handlungen, politische Einmischung oder Sensationen. Erotisches Begehren, Ehrgeiz und Besessenheit, das Streben nach Perfektion und die daraus resultierende soziale Blindheit waren Salters Themen. So sehr seine Protagonisten ...