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Nation: | Frankreich |
von Uda Ebel
Stand: 01.07.1995
Bipolar wie seine Biografie ist Robbe-Grillets künstlerisches Werk: Er begann als Techniker und wurde erst später Schriftsteller; seine Werke sind geprägt von einem Höchstmaß an naturwissenschaftlich anmutender Objektivität und poetischer Phantastik. In zunehmendem Maße treten bei ihm Objektwelt und Traumwelt nebeneinander, durchdringen sich und verwandeln die registrierte Alltagswelt in eine autonome künstlerische Gegenwelt. Seine Romane klassifizierte er selbst als „neue Romane“ und „neue neue Romane“. Zur ersten Gruppe zählt er die von ihm so bezeichnete „Trilogie“: „Ein Tag zuviel“ (1953), „Der Augenzeuge“ (1955) und „Die Jalousie oder die Eifersucht“ (1957), die zweite umfaßt die Werke von „Die blaue Villa in Hongkong“ (1965) bis zu „Djinn“ (1981). Seine danach erschienenen Werke, „Der wiederkehrende Spiegel“ (1984) und „Angélique oder die Verzauberung“ (1988), bezeichnet der Autor mit einem neuen Gattungsbegriff als „Romanesques“ und erklärt sie zu Repräsentanten einer „neuen Autobiographie“. Beide Werke sind Teil einer weiteren Trilogie, mit einem geplanten dritten Band „Corinthes Tod“. Während die Romane der ersten Phase gerade noch einen Handlungsfaden erkennen lassen, machen die Werke der zweiten den Akt des Romanschreibens zum Thema. Robbe-Grillet versucht so immer ...