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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Heidi Thomann Tewarson
Stand: 01.03.2008
Toni Morrison, die 1993 als erste Afroamerikanerin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, zählt zu den großen Schriftstellern der amerikanischen Literatur. Wie so oft bei Frauen und Minderheiten kam Toni Morrison relativ spät zum Schreiben. Sie war fast 40, als ihr erster Roman „Sehr blaue Augen“ (1970) erschien. In den folgenden drei Jahrzehnten schuf sie ein Romanwerk, in dem sie die Welt afroamerikanischer Frauen, Männer und Kinder und ihr durch die Vergangenheit auf spezifische Weise geprägtes Zusammenleben zum umfassenden künstlerischen Anliegen machte. Morrison schrieb bewusst aus afroamerikanischer Perspektive, die sie zu einer ästhetischen Position erklärte und als selbst marginalisierte Autorin so begründete: „Ich stand an der Grenze, am Rand und habe diesen Ort zum Mittelpunkt erklärt und die restliche Welt herüberkommen lassen, wo ich war.“ Andernorts bezieht sie sich auf die afrikanische Literatur, deren Dichter die schwarze Welt als zentral sehen und die weiße als das schlechthin Andere. Obwohl alle ihre Werke diesen betont afroamerikanischen Standpunkt einnehmen, war Morrison der festen Ansicht, dass die schriftstellerische Imagination, die bleibende Werke hervorbringt, eine „mitteilbare ...