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Nation: | Kongo, Republik |
von Hans-Jürgen Lüsebrink
Stand: 15.09.2020
Zwei Themenschwerpunkte stehen im Zentrum des poetischen, erzählerischen und essayistischen Werks von Henri Lopes: zum einen die Auseinandersetzung mit den Beziehungen zwischen Literatur und Politik; und zum anderen die Reflexion des aus einer belgisch-afrikanischen Familie stammenden Autors über die „Métissage“, die biologischen und (inter)kulturellen Formen der Mischung unterschiedlicher Gesellschaften und Kulturen. Die Verbindung von Literatur und Politik, die der Schriftsteller und Politiker Lopes selbst verkörpert, spielt in allen seinen Romanen, vor allem jedoch in seinen ersten Werken aus den Jahren 1971 bis 1982 eine herausragende Rolle. In vielen seiner Romane und Novellen nehmen zunächst Politiker als Protagonisten jeweils eine wichtige Position ein: so etwa der Abgeordnete Ngouakou-Ngouakou in der Erzählung „Monsieur le député (Der Herr Abgeordnete) in „Tribaliques“ (Stammesgeschichten, 1971), der Diplomat Delarumba in „La Nouvelle Romance“ („Der Geruch deiner Haut“, 1976), ein Minister in „Sans Tam-Tam“ („Die strafversetzte Revolution“, 1977), der Diktator Bwakamabé Na Sakkadé in Lopesʼ 1982 erschienenem Roman „Blutiger Ball“ oder der kongolesische Sozialist und Oppositionelle Gaspard Libongo in seinem 2015 veröffentlichten Roman „Le Méridional“ (Der Südländer). Die Mehrzahl seiner neun Romane, die meisten Texte der Novellensammlung ...