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Nation: | Rumänien, Frankreich |
von Josef Bessen
Eine umfangreiche kolumnistische Tätigkeit, die – vor allem vor dem Ende der Ost-West-Konfrontation – oft sehr polemisch die Gefahren des Kommunismus beschwor und dabei gelegentlich die französische Linke in die Nähe der Herrscher über die sowjetischen Gulags rückte; Notizen über die immer unbedeutendere Rolle von Literatur und Theater, über persönliche Ängste und Alpträume, über die Absurdität der menschlichen Existenz; Wahlaufrufe – im Namen der Verteidigung der “freien Welt des gesamten Westens” gegen den “Marxismus” – zugunsten der konservativen Parteien; die Gründung – vor allem mit rechtsliberalen Kollegen – des “Komitees der Intellektuellen für ein Europa der Freiheiten”; selten noch dramatische Arbeiten, dafür aber Hinwendung zur Malerei mit Ausstellungen seiner Bilder im In- und Ausland, dazu Illustrationen zu Veröffentlichungen von Schriftstellerkollegen: Diese Aktivitäten Ionescos seit den siebziger Jahren haben auf den ersten Blick wenig gemein mit den Werken des Dramatikers Ionesco aus den fünfziger Jahren. Diesem brachte 1950 – nach wenigen literarischen Versuchen während seiner rumänischen Zeit – “Die kahle Sängerin”, die er ausdrücklich als “Anti-Stück” vorstellte, den ersten Skandalerfolg.