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Nation: | Irland |
von Walter Bohnacker
Stand: 01.11.1996
Seamus Heaney ist heute ohne Zweifel der prominenteste Vertreter zeitgenössischer irischer Literatur. Auf der Insel der popular poet schlechthin, ist er längst über die Grenzen Irlands hinaus als einer der bedeutendsten Lyriker englischer Sprache bekannt. Sein vielfach ausgezeichnetes Werk findet Anklang bei einem breiten Publikum und stößt auch bei der Kritik auf nahezu ungeteilte Zustimmung, in den USA ebenso wie in Großbritannien. Die transatlantische Popularität des Autors ist auch die des poeta doctus: Seit 1982 lehrte er an der Harvard University, später auch in Oxford, gewissermaßen auf den Spuren Robert Lowells, der ihn den „besten irischen Dichter seit Yeats“ genannt hat. Im Todesjahr Yeatsʼ geboren, wohnt Heaney in der Nähe von dessen Geburtsstätte im Dubliner Vorort Sandymount und damit, wie es in einem seiner Gedichte heißt, „nicht weit von einem berühmten Strand“, dort nämlich, wo Joyces „Ulysses“ seinen Ausgang nimmt. Mit Joyce, genauer gesagt mit dessen Protagonisten Stephen Dedalus verbindet Heaney denn auch eine besondere Affinität, die der Darstellung seines Werkes als Leitfaden dienen kann.
Wie weit diese Beziehung reicht, zeigt sich bei Heaney noch im Detail ...