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Nation: | Frankreich |
von Hans-Jürgen Lüsebrink
Stand: 15.09.2020
Das Werk Michel Foucaults, des neben Jean-Paul Sartre, Albert Camus und Roland Barthes bedeutendsten und international einflussreichsten französischen Intellektuellen und Kulturtheoretikers der Nachkriegszeit, lässt sich in einer ersten Annäherung vielleicht anhand zweier Bilder erfassen, die schlaglichtartig Grundpositionen und Entwicklungen Foucaults beleuchten. Einmal ist dies das berühmte Bild vom Tod des Menschen in Foucaults Hauptwerk „Die Ordnung der Dinge“ (1966). Die Passage findet sich auf der letzten Seite des Buches, im letzten Abschnitt des Schlusskapitels: „Der Mensch ist eine Erfindung, deren junges Datum die Archäologie unseres Denkens ganz offen zeigt. Vielleicht auch das baldige Ende. Wenn diese Dispositionen (sc. unseres Denkens) verschwänden, so wie sie erschienen sind, wenn sie durch irgendein Ereignis, dessen Möglichkeit wir allerhöchstens vorausahnen können, aber von dem wir derzeit weder die Form noch die zukünftige Gestalt kennen, ins Wanken gerieten, so wie an der Grenze des achtzehnten Jahrhunderts das klassische Denken es tat, dann kann man sehr wohl darauf wetten, daß der Mensch verschwinden wird wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand.“ Foucaults Bild vom Tod des Menschen, mit dem sein Ende als zentrales, ontologisches ...