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Nation: | Russland |
von Johann Meichel
Stand: 01.06.2004
Evtušenko galt im Osten wie im Westen als der umstrittenste der zeitgenössischen Literaten der ehemaligen Sowjetunion; man nannte ihn einen Rebellen und Idealisten, aber auch einen Opportunisten und literarischen Playboy.
Seine Liebe zur Literatur verdankt Evtušenko vor allem seinem Vater Aleksandr Gangnus, einem profunden Kenner der russischen Literatur mit eigenen dichterischen Ambitionen. Bereits mit sechs Jahren entwickelte Evtušenko, wie er sich später erinnerte, ein Interesse für die Klassiker der russischen und europäischen Literatur.
Nach der Scheidung der Eltern lebte Evtušenko mit seiner Mutter, die während des Kriegs eine Zeit lang als Sängerin an der Front war, in Moskau. Hier begannen auch seine ersten Probleme: Er wurde wegen „rowdyhaften Benehmens“ aus der Schule (Evtušenko besuchte die achte Klasse) ausgeschlossen; nach einem Streit mit der Mutter beschloss der Fünfzehnjährige, „selbständig zu werden“: Er floh heimlich zu seinem Vater nach Kasachstan, der ihn für eine seiner geologischen Expeditionen als Arbeiter einstellte. Wieder in Moskau zeigte Evtušenko neben seinen dichterischen Ambitionen auch eine starke Neigung zum Fußballsport, für den er besonders talentiert war; ein sehr bekannter sowjetischer Fußballclub ...