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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Georg Patzer
Die Beatliteratur hat in Amerika viele, auch bizarre Blüten getrieben, hat neue literarische Formen hervorgebracht und auch empfindsame und sensible Naturen ermutigt. Einer der an dieser neuen Sensibilität gescheiterten Autoren war Richard Brautigan, einer der skurrilsten und eskapistischsten Schriftsteller der sechziger und siebziger Jahre. Ihm wurde gerade sein Rückgriff auf die von der Kritik so gelobten phantastisch-arkadischen Traumwelten, die kapriziösen Handlungsstränge und die empfindsam-isolierten, oft autobiographisch determinierten Figuren zur tödlichen Falle. Selbst für die Beatniks der amerikanischen Westküste, mit denen er eine Zeitlang befreundet war, oder für die Hippies, bei denen er für kurze Zeit zum Kultautor avancierte, blieb er ein Fremder. Er schloß sich keiner Gruppe an, blieb medienscheu und entwickelte sogar Züge einer paranoiden Geisteskrankheit. Als vereinsamter, extremer Außenseiter erschoß er sich im Alter von 49 Jahren auf seiner Farm.
Bezeichnenderweise dienen in Brautigans Romanen immer wieder die Motive der Suche nach Geborgenheit, nach durchschaubaren Sinnstrukturen und nach oft mütterlich geprägten Zufluchtsräumen als Folie, auf der er seine häufig ironisch gebrochenen, verschachtelten Handlungen entfaltet. Selten bedient sich Brautigan einer erzählerischen Großstruktur. Selbst seine Romane sind oft ...