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Nation: | Großbritannien |
von Michael Linstead
Stand: 15.06.2024
„Man hat im Theater die Freiheit, zu erklären, was Menschsein bedeutet (…) Was man im Theater tun kann, ist, menschliche Wesen wirklich neu zu beschreiben, so daß wir Vorstellungen von neuen Verhaltensweisen gewinnen, die uns helfen, mit Hoffnung und Kompetenz eine neue Gesellschaft aufzubauen. All meine Arbeit ist ein Teil dieses Prozesses.“ Mit diesen Worten, die aus einem im Jahre 1981 geführten Interview stammen, versucht Edward Bond seine ganze Theaterarbeit, die schon Ende der 1950er Jahre mit kurzen, bis heute unveröffentlichten, Stücken und Erzählungen begonnen hat, zu analysieren und zu umreißen – eine Arbeit, die in ihrer Konsequenz, Hartnäckigkeit und Vorgangsweise Bond zu einer zentralen Figur in der zeitgenössischen englischen Dramatik gemacht hat. Es ist zugleich eine Arbeit, die sich diese „Freiheit, zu erklären, was Menschsein bedeutet“, im Angesicht der Theaterzensurbehörde des Lordkämmerers selbst erkämpfen musste – einer Einrichtung, die dank nicht zuletzt der Stücke Bonds und seiner Agitation im Jahre 1968 endgültig abgeschafft wurde. Dieser Kampf wurde geführt vor allem wegen Szenen der Grausamkeit und Gewalt, die in vielen Stücken Bonds im Mittelpunkt stehen.
Das berühmteste Beispiel war die ...