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MUNZINGER Personen

Géza Anda

Pianist in der Schweiz
Geburtstag: 19. November 1921 Budapest
Todestag: 13. Juni 1976 Zürich
Nation: Ungarn

Internationales Biographisches Archiv 01/1978 vom 26. Dezember 1977
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 31/2009


Blick in die Presse

Wirken

Géza Anda wurde am 19. November 1921 in Budapest geboren. Er besuchte ein Gymnasium und erwarb anschließend ein Diplom als ungarischer Volksschullehrer. Gleichzeitig studierte er an der königlichen Franz-Liszt Akademie in Budapest. Er schloß in der Meisterklasse von Ernst von Dohnany ab.

Sein Debut gab er 1939 in der Budapester Philharmonie unter Mengelberg. 1940 errang er den Franz-Liszt-Preis. Danach hatte er ein Engagement bei Wilhelm Furtwängler und den Berliner Philharmonikern in Berlin.

Ab 1943 lebte er in der Schweiz, die ihm 1955 das Bürgerrecht verlieh. Es folgten Tourneen in Europa mit Klemperer, Krauss, Jochum, Ansermet, Karajan, Bairbirolli, Boult, Sargent, Szell, Ormandy, Reiner, Böhm, Kubelik, Fricsay, Rosbaud, Haitink, Solti, Boulez u.a. Ab 1955 führten ihn Tourneen auch in die USA, nach Kanada, Südamerika, Japan und Südafrika.

A. ist der wohl meistengagierte Pianist in der Geschichte der Salzburger Festspiele gewesen. Er bestritt nicht weniger als 28 Konzerte zwischen 1953 und 1972. Seit 1958 war er auch als Dirigent tätig. 1960 übernahm er als Nachfolger von Edwin Fischer die Meisterkurse am Konservatorium Luzern, 1968 führte er sie in Zürich im Rahmen der Internationalen Festwochen weiter. A. wurde einer der bekanntesten Pianisten unserer Zeit. Er mied effektvolles Spiel und Tricks und mühte sich um schönes, gesundes, natürliches Spiel. Während der 50er Jahre gab ihm Clara Haskil die Ehre ihrer Partnerschaft (z.B. Mozarts Doppelkonzert).

Bemerkenswerte Schallplatten: Erste Gesamtausgabe der 3 Bartok-Konzerte und Rhapsodie mit Fricsay. Erste Gesamtaufnahme als Pianist und Dirigent von allen 25 Mozart-Konzerten mit der Camerata Academica Salzburg.

Schallplattenpreise: Grand Prix des Disques 1961, 1962, 1963, 1966. Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Berlin 1966. Schallplattenpreis "Wiener Flötenuhr" der Mozart-Gemeinde Wien 1969, 1970.

Auszeichnungen: Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres (France), Ehrenmitglied der Royal Academy of music in London (69) und Professortitel (verliehen von der Republik Österreich 74).

Veröffentlichungen: 13 Kadenzen zu Klavierkonzerten von Mozart, erschienen bei Bote & Bock, Berlin 1972.

Im Sommer 1975 mußte sich A. einer Speiseröhrenkrebsoperation unterziehen, die nicht alle Herde erfaßte. Am 13. Juni 1976 ist A. im Alter von nur 54 Jahren in Zürich gestorben.

Werke

2008: Edition Géza Anda Vol. I-IV. Konzerte und Kammermusiken von Chopin, Schumann, Mozart, Bartók, Beethoven, Brahms und Liszt. 8 CDs. Audite. 2008.

Géza Anda



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