Mylène Farmer

Einordnung Seit Mitte der 1980er Jahre gehört Mylène Farmer zu den Topstars der französischen Popmusik. Ihr frühes Image beruhte auf dem in Frankreich weit verbreiteten Phänomen der Kindfrau, die scheinbar ahnungslos zweideutige Texte haucht. Dennoch besitzt ihre Karriere dort einen Sonderstatus. Als erste Französin baute Mylène Farmer ihr Image mit der Hilfe von oft skandalträchtigen Videoclips auf, in denen sie sich als androgyne Einzelgängerin in Szene setzte. Nach amerikanischen Vorbildern (Madonna, Michael Jackson) entwickelte sie Musik und Image stets weiter und wurde so auch zu einem Spiegel des Zeitgeistes.

Herkunft und Anfänge Am 12. September 1961 in Montreal/Quebec geboren, verbrachte Mylène Farmer als drittes von vier Kindern ihre ersten acht Lebensjahre im französischsprachigen Teil Kanadas. Ihr Vater arbeitete dort als Ingenieur an einem großen Staudamm und Mylène Farmer besitzt deshalb die doppelte Staatsbürgerschaft. Ihre Kindheitserlebnisse sollten auch ihren weiteren Lebensweg prägen. Nach der Rückkehr nach Paris hatte sie Schwierigkeiten, sich auf die hektische Großstadt umzustellen. Sie flüchtete in die Esssucht, die sie ...