"König Richard" ist tot. Richard Huschke, in den zwanziger Jahren einer der populärsten deutschen Radsportler, starb im Januar an den Folgen einer Prostata-Operation. Seinen legendären Sechstageweltrekord von 4544,2 km nahm er mit ins Grab. In seinem letzten Interview (Okt. 79 für den "Spiegel") meinte der rüstige Rentner: "Der Rekord wird von keinem mehr gebrochen. Den nehm ich mit ins Grab. 4500 Kilometer! Das ist fast so weit wie von Berlin nach Mekka oder Nowosibirsk. Heute schaffen sie knapp die Hälfte."
Zusammen mit seinem Bruder Adolf, der bei "Rund um Berlin" zu Tode stürzte, gehörte "König Richard" zu den härtesten und populärsten Radprofis nach dem 1. Weltkrieg. In den zwanziger Jahren druckten Fahrradfirmen Notgeld mit seinem Bildnis.
Laufbahn
Schon 1911, also mit 18 Jahren, entschloß sich Richard Huschke, sein Geld fortan als Radrennfahrer zu verdienen. Er startete vorwiegend bei Straßenrennen, die häufig über 300-400 km lang ...