James Louis Garvin
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Internationales Biographisches Archiv
James L. Garvin wurde am 12. April 1868 in Birkenhead als Sohn irischer Eltern geboren. Seine journalistische Laufbann begann er bei der "Newcastle Chronicle", für die er von 1891 bis 1898 die Leitartikel schrieb. Gleichzeitig gehörte er als Mitarbeiter den "Eastern Morning News" an, so lange I.A. Spender der Herausgeber war. Seit 1899 war er beim "Daily Telegraph" in London und kam hier unter den Einfluß des älteren Chamberlain, nachdem er ursprünglich Anhänger Gladstones gewesen war. Von 1905 bis 1912 war er Herausgeber des "Outlook", schrieb aber auch für "Fortnightly Review", "National Review" und "Quarterly Review" unter dem Decknamen Calchas insbesondere gegen die deutsche Flottenaufrüstung. Zur Herausgabe des "Outlook" kam 1908 noch der "Observer" und 1912 "Pall Mall Gazette". Den "Observer" entwickelte er weiterhin zu einem erstklassigen Organ und schrieb dort bis zu seinem Tode jede Woche einen langen Leitartikel.
G. war ehemals irischer Nationalist, verwandelte sich dann zum Konservativen, Protektionisten und Imperialisten. Nach dem ersten Weltkrieg befürwortete er eine Verständigung mit Deutschland und wurde ein heftiger Gegner des Versailler Vertrages. In diesem Sinne verfaßte er schon 1919 "The Economic Foundations of Peace". Auch später noch forderte er von England, daß es sich der Befriedigung der Kolonialansprüche Deutschlands und einer Neuordnung in Mitteleuropa nicht widersetze.
Im Jahre 1920 wurde G. beauftragt, die offizielle Biographie Josef Chamberlains zu schreiben. Frühere Werke von ihm sind "Imperial Reciprocity" (1903) und "Tariff or Budget" (1909). Besonderes Verdienst hat er sich durch die Herausgabe der "Encyclopaedia Britanica" erworben.
Am 23. 1. 1947 starb G. in seinem Heim in Beaconsfield.