Schon zu Lebzeiten war er eine Legende: Jean Borotra, "der fliegende Baske". Als Mitglied der weltberühmten "vier Musketiere" (René Lacoste, Jacques Brugnon, Henri Cochet) gewann er sechsmal in Folge den Davis-Cup zwischen 1927 und 1932. 32mal wurde er in der französischen Davis-Cup-Equipe eingesetzt. Neunmal hintereinander stand er im Davis-Cup-Finale - lediglich der Amerikaner Bill Tilden konnte diesen Rekord überbieten. Mit 224 Wimbledon-Matches ist Borotra bis heute unerreicht: Er spielte 65 Einzel (gewann 55), 88 Doppel (gewann 57) und 68 Mixed (gewann 40).
Der gebürtige Baske war der Sohn eines Gutsbesitzers und Schriftstellers. Nach dem Schulbesuch in Arbonne, Bayonne und Paris studierte er Ingenieurwissenschaften und Jura an der Technischen Hochschule in Paris. Er arbeitete zunächst als Ingenieur, später als geschäftsführender Direktor und Administrator eines Industrieunternehmens. Er besaß eine florierende Firma für Benzinpumpen, die ihm alle Möglichkeiten zu seinen Sportreisen ließ: "Er war der Sproß einer begüterten, wohlhabenden Familie aus Biarritz, schwelgte ...