Maurizio Sarri ist wohl einer der ungewöhnlichsten Trainer im internationalen Fußball. Als Spieler blieb ihm eine Profikarriere verwehrt, er arbeitete als Banker und trainierte ab 1990 jahrelang zahlreiche Klubs aus den unteren Ligen. Erst 2014 schaffte er mit Empoli den Sprung in die Serie A und wechselte 2015 zum SSC Neapel. Der im Profigeschäft weitgehend unbekannte und höchst unkonventionell auftretende Sarri (die NZZ nannte ihn einen "Rasen-Proletarier", 19.5.2015) wurde in seiner Geburtsstadt am Vesuv allerdings mit Skepsis empfangen. Und auch Diego Maradona, der einst für Neapel spielte, schimpfte: "Der Klub muss immer nach den höchsten Zielen streben, und dazu ist dieser unerfahrene Sarri doch vollkommen untauglich" (kicker, 8.2.2016). Es dauerte nicht lange und Maradona sagte: "Ich muss mich bei Maurizio entschuldigen, dieser Typ ist einfach genial" (SZ, 3.11.2017). Nach zwei Vizemeisterschaften mit Napoli in drei Spielzeiten wechselte ...