Der schnellste Mann Europas bei der EM 2006 in Göteborg war der Portugiese Francis Obikwelu. Der 1,95 m lange Sprinter war trotz schlechten Starts völlig ungefährdet und lief über 100 m zum achten Mal in seiner Karriere eine Zeit unter 10,00 Sekunden. Schon in den Jahren zuvor gehörte der gebürtige Nigerianer zu den internationalen Stars der Leichtathletik mit Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, Siegen bei Junioren-WM, Afrikaspielen und Grands Prix. So elegant und überlegen der farbige Laufästhet auf der Bahn wirkte, so problematisch war sein Auftritt nach dem EM-Sieg in Göteborg. Auf die Frage, ob er sich nach Niederlagen bei großen Meisterschaften gegen die später als Dopingsünder entlarvten Chambers, Kenteris und Gatlin als Opfer fühle, antwortete Obikwelu: "Ich bin kein Opfer. Alles ist möglich in unserem Sport. Man weiß nie." Angesichts positiver Dopingproben bei Kollegen meinte er zum Entsetzen vieler Beobachter: "Das kann jedem passieren." Die ...