Der Argentinier Javier Zanetti ist wegen seiner ungewöhnlichen Vereinstreue ein Auslaufmodell im modernen Profifußball. Bereits seit 1995 spielt er trotz zahlreicher lukrativer Angebote anderer Spitzenklubs für Inter Mailand und entwickelte sich dort zunächst zum Stammspieler, später zum Kapitän der "Nerazzurri" und schließlich zu einer Art Ikone für die Tifosi des Mailänder Klubs. Von den Kollegen wird Zanetti - auf der rechten Außenbahn oder im rechten Mittelfeld zu Hause - respektvoll "Il Capitano" genannt. Nach fünf italienischen Meisterschaften in Folge krönte er im Mai 2010 seine Karriere mit dem Gewinn der Champions League. Enttäuschend hingegen verliefen die letzten Jahre in der Nationalelf, der "Albiceleste". Zanetti, mit 140 Länderspielen Rekordnationalspieler seines Landes, wurde zunächst völlig überraschend von José Néstor Pekerman nicht für die WM-Endrunde 2006 in Deutschland nominiert. Nachdem ihn dann Alfio Basile ins Nationalteam zurückgeholte hatte, verzichtete auch dessen Nachfolger Diego Maradona bei der WM-Endrunde 2010 in Südafrika auf den Inter-Star.
...