Hans-Michael Holczer machte das Team Gerolsteiner zwischen 1999 und 2008 zu einem der erfolgreichsten Rennställe im Profi-Radsport. Der ausgebildete Lehrer Holczer galt in der Branche als Exot, denn als einer von ganz wenigen Teamchefs im internationalen Radsport war er selbst nie als Profi gefahren, sondern blickte lediglich auf eine mäßig erfolgreiche Amateurlaufbahn zurück. Doch Holczer, der sich selbst einmal als einen "fanatisch Verrückten" (Stgt. N., 4.4.1992) bezeichnete, gewann im Laufe der Jahre immens an Renommee und Einfluss, schaffte er es doch durch geschickte Personalpolitik mit verhältnismäßig bescheidenen finanziellen Mitteln ein Spitzenteam aufzubauen. Nachdem einige seiner Rennfahrer als Dopingsünder überführt worden waren, geriet Holczer, der sich auch als Antidoping-Verfechter einen Namen gemacht hatte, jedoch in die Kritik. Nach dem Rückzug des Sponsors und der Auflösung des Teams im Jahr 2009 sagte er: "Ich kann mir zwar nichts vorwerfen", aber als Teamchef mit drei Dopingfällen ...