Als Jacques Rogge nach zwölf Jahren als Präsident des Internationalen Olympischen Kommittees (IOC) 2013 aus dem Amt schied, galt er noch weitgehend als resoluter Bekämpfer von Doping und Korruption im Sport. Die wohlwollende Berichterstattung der meisten Medien über den als bedächtig und diplomatisch geltenden Belgier änderte sich im Vorfeld der Olympischen Spiele von Peking 2008 hinsichtlich seiner Passivität gegenüber Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung. DER SPIEGEL (7.9.2013) urteilte angesichts des wachsenden Gigantismus der Spiele und der horrend ansteigenden Kosten gar, Rogge sei "kolossal gescheitert". Für die FAZ (6.9.2014) war er "Bewahrer des Systems, Wahrer des Reichtums", dem es gelungen sei, "dem IOC die Glaubwürdigkeit wiederzugeben". Im August starb Rogge 79-jährig nach Jahren gesundheitlicher Probleme.
Laufbahn
Rugbyspieler und Segler bis 1976Jacques Rogge studierte an der Universität von Gent Medizin und war in seinen Jugendjahren in zwei völlig unterschiedlichen Sportarten aktiv ...