Lange Zeit sah es in der Karriere Jens Lehmanns so aus, als müsste er damit leben, in der Nationalmannschaft als ewige Nummer zwei sein Fußballerleben auf der Ersatzbank zu fristen. Doch als 36-Jähriger erhielt er unter DFB-Teamchef Jürgen Klinsmann doch noch die Chance, sich bei einem großen Turnier zu beweisen. Bei der WM 2006 in Deutschland stieg er sogleich zum "Elfmeterhelden" auf, als er im Viertelfinale gegen Argentinien zwei Strafstöße parierte. Auf Vereinsebene hatte Lehmann bis dahin schon große Erfolge gefeiert, außerdem im Dezember 1997 Bundesligageschichte geschrieben, als er als erster Torhüter aus dem Spielgeschehen heraus einen Treffer erzielte. Jens Lehmann polarisierte die Fans fast genauso wie sein langjähriger Rivale Oliver Kahn. "Der nette Jens und der wilde Lehmann", titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (15.11.2008) über den vorbildlichen Musterprofi, der aber auch häufig überreagierte und seine Gegner sowohl verbal als auch auf dem Platz körperlich attackierte. "Und sogar ...