Alex Zülle war nach dem Rücktritt von Tony Rominger Mitte der neunziger Jahre die unumstrittene Nummer 1 unter den Schweizer Radprofis. Er wurde Weltmeister und gewann zweimal die Vuelta, ehe er im Verlauf der Tour de France 1998 im Doping-Skandal um das Festina-Team zugab, seit Jahren verbotene Substanzen genommen zu haben, was dann eine Sperre bis April 1999 nach sich zog. Danach folgte wie bei zahlreichen anderen Doping-Sündern der mühsame Weg zurück, wobei es nicht nur galt, verloren gegangene Reputation zurückzugewinnen, sondern auch sportlich an erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Das gelang dem Schweizer, der sich hinsichtlich Doping geläutert zeigte ("Ich habe aus meinen Fehlern gelernt", FAZ, 6.6.2002), allerdings erst nach einer deprimierenden Saison 2001. Er erkannte die Notwendigkeit, die Einstellung zu seinem Sport zu ändern ("Ich kann nicht mehr so hart trainieren", Tour 7/2002), reduzierte die Zahl seiner Renneinsätze und konnte so 2002 ...