Auf eine ungewöhnliche Laufbahn blickt Mario Hernig zurück: Gleich zweimal, getrennt durch eine dreijährige Unterbrechung, machte der jetzt in Hannover lebende Chemnitzer im Radsport Karriere: bis 1986 in der früheren DDR vor allem im Bahnradsport, nach der Flucht in den Westen dann 1990 auf der Straße. "Die Erfolge erfüllen mich mit Genugtuung", sagt Mario Hernig, dem nur wenige Experten nach dreijähriger Pause im Rennsattel ein solches Comeback zugetraut hatten. "1990 habe ich täglich sechs bis acht Stunden trainiert und rund 40.000 Kilometer in den Beinen gehabt", meint der Mann, der mit dreißig Jahren wieder bei null begann. 1986 hatte er sich als Zweiter der Niedersachsen-Rundfahrt von den Geldprämien einen Ölradiator gekauft. Bei der Grenzkontrolle wurde er erwischt, vom DDR-Verband anschließend für ein Vierteljahr gesperrt. Die Versuche, erneut Mitglied der DDR-Auswahl zu werden, scheiterten. Mit Fußball sowie als Radsporttrainer hielt sich Hernig fit. Im Oktober ...