Der Tennissport verlor eine seiner schillerndsten Persönlichkeiten: Am 23. Mai 1990 starb in Cambridge Ted (eigtl. Cuthbert Collingwood) Tinling an einer Lungenentzündung. Genau einen Monat vor seinem 80. Geburtstag verließ "der letzte unter den Paradiesvögeln" (FAZ) die internationale Tennisszene. Mit seiner spiegelblanken Glatze und dem hochkarätigen Diamanten im Ohr war der über 1,90 m große "Teddy" Tinling nie zu übersehen, bei Fernsehübertragungen aus Wimbledon wurde er in der Ehrenloge neben den Plätzen der königlichen Familie von den Kameras immer wieder gern ins Visier genommen. "Er war eine Institution, die aus unserer Welt nicht wegzudenken war", beklagten viele Spielerinnen der Weltklasse den Tod des vielseitigen Organisators. Seit 1972 hatte er als Spielerbetreuer die Turniere der Virginia-Slims-Serie überwacht, er galt als Protokollchef des Internationalen Tennisverbandes und Zeremonienmeister der Damenturniere. Bei Journalisten war der meist in grünem Hemd, gelber Krawatte, veilchenblauem Anzug und schwerem Türkisarmband auftretende Brite anerkannt und gesucht wegen seiner treffenden Kritiken und Kommentare, aber ...