Im Mai 1991 starb einer der besten österreichischen Skirennläufer, wenn nicht einer der besten überhaupt. Rudolf Nierlich, dreifacher Weltmeister und Gewinner zahlreicher Weltcuprennen, verunglückte mit seinem Wagen tödlich, nachdem er in unmittelbarer Nähe seines Heimatortes St. Wolfgang im Salzburger Land in einer Linkskurve die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren hatte, gegen die Leitplanke und anschließend gegen ein Haus geprallt war. Nierlich starb auf dem Weg ins Krankenhaus von Bad Ischl an seinen schweren inneren Verletzungen. Der 25jährige stand im Zenit seines Könnens und galt als eine der großen österreichischen Hoffnungen für die Olympischen Spiele 1992 in Albertville.
Rudi Nierlich war ein begnadeter Skirennläufer, der seine Gegner weniger mit einer kraftvoll spektakulären Fahrweise à la Tomba besiegte, sondern als ein Gefühls-Skifahrer von großer technischer Brillanz galt. Trotz seiner Erfolge war er kein gefeierter Star. Er mied jeglichen Rummel und lehnte es ab, der glanzvolle Held zu sein, zu dem ihn die österreichische Presse nach den beiden WM-Titeln 1989 in ...