Wohl niemals zuvor gab es einen Weltklasse-Hürdensprinter, der über zwei Meter lang war. Florian Schwarthoff gehört trotz seiner Hochspringerfigur von 2,01 m Größe seit über einem Jahrzehnt zu den schnellsten 110-m-Hürdenspezialisten der Welt. Der Olympiadritte, Vizeeuropameister und mehrmalige Europacupsieger bewies in zahlreichen großen Wettkämpfen seine Stärke, beeindruckte aber vor allem durch Fairness und vorbildliche Haltung. Der Deutsche Leichtathletik-Verband zeichnete ihn "als Vorbild über den Sport hinaus" schon 1998 mit dem "Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis" aus.
Laufbahn
Florian Schwarthoff kam über Umwege zur Leichtathletik. Ein Arzt attestierte dem Jungen "wirbelsäulenbedingte Haltungsschäden" und riet zum Sport. Zunächst pendelte der Schüler zwischen Weitsprung und Hürdenlauf hin und her. Trotz des bescheidenen Trainingsaufwands - zeitweise nur einmal pro Woche - nahm er sich schon als Vierzehnjähriger vor, einmal Olympiateilnehmer zu werden. Bei der LG Erlangen fand er verständnisvolle Trainer: Manfred Lauff im Weitsprung und Marco Wagner im Hürdenlauf führten ihn zu ersten ...