Eine Disziplin, die lange Zeit zu den Sorgenkindern der deutschen Leichtathletik gehörte, hat der Schwabe Dietmar Haaf wieder hoffähig gemacht. Der Weitsprung-Juniorenweltmeister des Jahres 1986 schaffte nach zwei Jahren der Stagnation 1989 den Durchbruch, sprang deutschen Hallenrekord und wurde Vizeweltmeister unter dem Hallendach. Einen Winter darauf gewann er in Glasgow den europäischen Hallentitel und gilt inzwischen als ein beständiger Acht-Meter-Springer.
Der für Salamander Kornwestheim startende Haaf hatte lange Zeit Probleme mit dem DLV, der ihm keine große Zukunft als Weitspringer prophezeite. Mit 1,73 m sei er zu klein für große Weiten lautete das Argument der Verbandsführung, die ihm trotz seiner beachtlichen Erfolge zwischen 1986 und 1988 keine optimale Förderung gewährleisten wollte. Diese Zurückversetzung wurmte den ehrgeizigen Schwaben, spornte ihn aber auch an. Der "Computerfreak" Haaf arbeitete mit der Naturwissenschaftlern eigenen Präzision an der Verbesserung von Anlaufgeschwindigkeit, Technik und Kraft. An den Weitsprung allein hat er jedoch nie gedacht und forcierte nach ...