Am 4. April 1992 starb im Krankenhaus der künftigen Olympiastadt Atlanta Gabriel Tiacoh, einer der weltbesten 400-m-Läufer der achtziger Jahre. Der 28jährige Athlet erlag den Folgen einer Gehirnhautentzündung. Gemeinsam mit seiner amerikanischen Ehefrau hatte Tiacoh in den letzten Jahren in Marietta in der Nähe von Atlanta gelebt.
Als erster Sportler seines Landes hatte der Läufer von der Elfenbeinküste 1984 eine olympische Medaille gewonnen. In Los Angeles sicherte sich der vorher relativ unbekannte Mann überraschend die Silbermedaille über 400 m. Nach dem sportlichen Erfolg boten sich ihm gute Trainings- und Verdienstmöglichkeiten in den Vereinigten Staaten. Tiacoh studierte an der Washington State University, zuletzt hatte er Wirtschaftswissenschaften in Atlanta belegt. Noch 1989 gehörte der für einen spanischen Club startende Afrikaner zu den besten 400-m-Läufern der Welt. Während sich seine früheren Konkurrenten auf die Olympischen Spiele in Barcelona vorbereiteten, wurden sie von der Todesmeldung überrascht. Unerfüllt blieb Tiacohs Traum, einen "Flachland-Weltrekord" über ...