Zwanzig Jahre lang war Garri Kasparow die Persönlichkeit des Weltschachsports. 1985 wurde er im WM-Kampf gegen Anatolij Karpow zum bis dahin jüngsten Weltmeister in der Geschichte des Schachs. Obwohl Karpow immer wieder versuchte, ihm den Titel streitig zu machen, konnte Kasparow die WM-Krone dreimal gegen ihn, später auch gegen den Briten Nigel Short (1993) und den Inder Viswanathan Anand (1995) verteidigen. Trotz der Tatsache, dass er im Jahr 2000 gegen seinen Landsmann Wladimir Kramnik eine Niederlage im Kampf um den Titel "Classical World Champion" einstecken musste, rangierte Kasparow bis zu seinem Karriereende 2005 meist unangefochten auf Platz eins der FIDE-Weltrangliste. Nach dem Ende seiner Schachkarriere engagierte sich Kasparow, der schon als Sportler nie die Konfrontation mit dem Schach-Weltverband gescheut hatte, in der russischen Politik und war Mitbegründer mehrerer oppositioneller Bündnisse, Kampagnen, Organisationen und Parteien. Laut SPIEGEL (5/2010) wurde er so einer "der führenden Oppositionellen in Russland...